Wir haben uns zuletzt 1947 in Königsberg Ostpreußen heute Kaliningrad gesehen. Du bist mit deinem Freund, Gerhard Peatsch des Öfteren zum Betteln nach Litauen gefahren. So auch im Jahre 1948. Als du eines Tages zurück kamst, waren deine Mutter und deine Schwestern verschwunden. Sie mussten Königsberg verlassen!
So haben wir uns alle nie wiedergesehen. Dich und deinen Freund hat die Militz aufgegriffen und nach Weißrussland in ein Kinderheim gesteckt. Soweit die Aussagen von Gerhard Peatsch, der seine Eltern in Deutschland wieder fand.
In diesem Heim seid ihr dann Auseinader gekommen, er hat dich seitdem nie wieder gesehen, sodass er in Deutschland keine Aussagen machen konnte über deinen Verbleib.
Du heißt Kurt Fischer bist im Jahre 1939 am 23. April in Königsberg geboren, wir nannten dich Bony. Du hast an der linken Wange eine kleine Narbe. Wenn du noch Leben solltest dann vielleicht in Weißrussland und du hast bestimmt einen russischen Namen.
Ich der dich sucht, ich bin Wolfgang Fischer dein Bruder, bin im Jahre 1936 am 22. Februar in Königsberg geboren. Mich hat man auch Bila genannt.
Deine Schwester das war die Renate, sie ist am 28.12.1937 in Königsberg geboren, wir haben sie auch Jette genannt. Deine Mutter war Ella Fischer (geboren am 18.11.1911), dein Vater war Fritz Fischer (geboren am 15.06.1906).
Wir wohnten in dem Stadtteil „Lieb“ im Iglauer Weg 26. Am Ende des Krieges wohnten wir noch in diesem Stadtteil, wo wir allerdings dann Vertrieben wurden und in irgendwelchen Orten gelebt haben, die ich nicht mehr in Errinerung habe.
Das Deutsche Rote Kreuz hat die Suche schon lange aufgegeben. Ich habe es bei mehreren Fernsehsendern versucht dich zu finden, aber auch sie haben keine Möglichkeit gehabt dich zu finden, da man keinen Namen weiß! Die letzte Möglichkeit ist, dass du dich an etwas erinnern kannst und du uns suchst. Das Foto ist von Ende 1944 links deine Mutter, daneben Renate über Renate das bist du Kurt (Bony) daneben Wolfgang (Bila) und dein Vater. P.S.: Dein Vater deine Mutter und Renate, leben nicht mehr. Dafür hast du noch zwei Schwestern die du nicht kennst.
[16.06.2009] Nachdem dieser Artikel erstellt wurde, kam ich auf die Idee mich an die Deutsche Botschaft in Minsk zu wenden. Dort entstand diese Nachricht. Als Antwort der Botschaft erhielt ich die Nachricht, dass sie sich an die Presse gewandt haben.
[09.07.2009] Nach einiger Zeit erhielt ich endlich eine Antwort. Die Botschaft schrieb mir, dass die größte Zeitung (Komsomolskaja Prawda w Belorussii) bereit ist einen Artikel über die Suche zu Veröffentlichen.
[17.07.2009] Einige Zeit später erhielt ich erneut eine Nachricht aus Minsk. In Dieser schrieben sie, dass der Zeitungsartikel veröffentlicht wurde.
Der Zeitungsartikel: Komsomolskaja Prawda w Belorussii (16.-22.07.2009)
[23.07.2009] Folgendes geschah, nach dem der Artikel erschien: Eine Journalistin der oben genannten Zeitung meldete sich bei mir mit einer guten Neuigkeit. Aufgrund des Artikels hat sich jemand bei der Zeitung gemeldet, der mit Kurt zur Schule ging. Nachdem ich diese E-Mail erhalten habe, habe ich mich erst einmal bei Frau Romanova bedankt, dass sie mich bei der Suche meines Bruders unterstützt.
[31.07.2009] Daraufhin kam erneut eine Nachricht von Frau Romanova. Nachdem erhalt der E-Mail haben meine zwei Schwestern und Ich mich natürlich sehr gefreut, aber seit einiger Zeit gibt es keine Antworten mehr von Frau Romanova.
[02.09.2009] Am 2. September habe ich Frau Romanov erneut kontaktiert.
Daraufhin erhielt ich eine eMail von Frau Romanova in der Sie schrieb, dass sie im Urlaub war. Sie hat desweiteren geschrieben, dass sie eine Antwort aus St. Petersburg bekommen hat. Nun schrieb Sie an das Polizeiamt in St. Petersburg um weiter zu recherchieren. Zu dieser eMail habe ich den Verdacht, dass sie nicht von Frau Romanova geschrieben wurde, sondern irgendjemand diese eMail verwendet hat. Da ich bis jetz auch keine weiteren Antworten erhalten habe.
Des weiteren habe ich mich an den Russichen Botschafter in Berlin gewandt (am 10.12.2009) um weitere Auskünfte zu erhalten, leider habe ich bis heute keine Antwort davon erhalten.
Am 10.05.2010, nach über acht Monaten des wartens auf eine neue Nachricht über den Verbleib meines Bruders, komme ich zu dem Schluss dieser drei Möglichkeiten: Entweder wurde Frau Romanova der Fall entzogen, sie wurde Verhaftet oder die „Russen“ haben etwas zu verheimlichen. Ergänzend zu meiner Suche, habe ich mich an das Deutsche Konsulat in St. Petersburg gewand, mit der Bitte um weitere Hilfe zu erlangen (Siehe hier). Meine Meinung dazu in diesem Schreiben spiegelt sich die Aroganz einer besseren Menscheklasse wieder. Ich bin der Meinung, man hätte, wie auch in Minks, helfen können.
Nach fast 1,5 Jahren habe ich endlich wieder eine Nachricht aus der Deutschen Botschaft in Minsk (Weißrussland) erhalten. In diesem Artikel schrieb die Botschaft, dass ich mich erneut an ein Fernsehsender wenden soll (Nachricht der Botschaft). Daraufhin schrieb ich an den Sender (Nachricht an den Sender). Ich hoffe, die können mir weiterhelfen.
Jetzt sind wieder einige Tage vergangen und nun habe ich von dem Nachrichtensender eine Antwort erhalten in dieser heißt es, dass Sie versuchen mir zu helfen und dafür meine Kontaktinformationen benötigen.
2014 – Zwei Jahre hat sich nichts getan!?
Es sind schon wieder Jahre vergangen und ich warte bis heute auf eine Antwort.
Erstens hätte man Frau Romanov ihre Arbeit machen Lassen hätte ich bestimmt erfahren was aus meinem Bruder geworden ist, aber leider kann ich das nur so sehen das man ihr den Fall entzogen hat. Es ist schon seltsam, dass sich vor Jahren die Deutsche Botschaft aus Minsk gemeldet hat, damals angeblich im Auftrag von Frau Romanov!
Ich selbst habe genug getan, denn ich habe sämtliche TV-Sender angeschrieben die sich mit diesem Thema befasst haben, aber leider habe ich nur Absagen erhalten. Selbst unserer Kanzlerin Frau Merkel habe ich geschrieben, aber auch hier wurde ich nur abgekanzelt. Außerdem solle ich mich an das Rote Kreuz wenden, na Bravo! Herrn Putin habe ich zweimal eine Mail geschickt, aber nie habe ich eine Antwort erhalten. Ich habe für alles Beweise, weil ich alle gesendeten Mails ausgedruckt habe. auch alle Absagen die ich bis jetzt erhalten habe.
Also ich bin niemals untätig gewesen! Bis zum heutigem Tage beschäftigt mich dieses Thema und immer kommen mir die Tränen, wenn ich das alles lese!